Router, Sticks, Smartphones und Tablets für LTE
Ins Internet mit LTE – das geht auf viele unterschiedliche Weisen. Jede Variante hat Vor- und Nachteile, je nach Anwendungsbereich. Die gängigsten Technologien um LTE zu empfangen sind die bereits von UMTS bekannten USB-Sticks, interne LTE-Modems, LTE-Router für den Hauseinsatz sowie mobile LTE-Router und der Empfang via Smartphone und Tablet.
USB-Sticks für den LTE-Empfang
Soll ein Notebook nachträglich für den Empfang von LTE tauglich gemacht werden, bietet sich der Kauf eines USB-Sticks für den LTE-Empfang an. Diese Sticks werden oft schon von den LTE-Providern vergünstigt mit einem Vertrag angeboten und sind sehr flexibel einsetzbar. Nach dem Einsetzen der vom Provider bereitgestellten SIM-Karte in den USB-Stick kann der Adapter einfach in einen freien USB-Port gesteckt werden. Anschließend melden sich die meisten handelsüblichen Sticks als USB-Laufwerk an und bieten die Installation der für den Betrieb nötigen Installations- und Treibersoftware an. Ist diese Software einmal installiert, entfällt dieser Schritt automatisch. Nach einer anschließenden kurzen Konfiguration der Software ist der Stick auch schon einsatzbereit – der Status der Verbindung lässt sich bei den meisten Modellen bequem anhand einer farbigen LED ablesen – je nach Farbe ist der Stick im LTE-Netz, mit UMTS oder nur via GPRS/EDGE eingeloggt, was sich natürlich auf die Übertragungsgeschwindigkeit auswirkt.
LTE-Sticks sind sehr praktisch, wenn die Verbindung primär mobil am Notebook eingesetzt werden soll. Sie lassen sich flexibel an vielen Geräten mit USB-Anschluss nutzen (ein kompatibles Betriebssystem vorausgesetzt), einige wenige Modelle sogar an speziell vorbereiteten DSL-Routern. Einige Sticks bieten zusätzlich zu der intern verbauten und meist eher schwachen Antenne noch die Möglichkeit, eine externe Antenne anzuschließen. Da der Funkempfang vor allem in Innenbereichen der Wohnung oft eher schwach ausfällt, sollte diese Möglichkeit genutzt werden, wenn der Stick für den Innenraum vorgesehen ist anstatt für den mobilen Einsatz.
Interne LTE-Modems, Expresscards
Einige Notebooks bieten bereits fest installierte LTE-Modems, so dass sich die LTE-SIM direkt in einen entsprechenden Schacht im Notebook stecken lässt. So muss der Empfang nicht mittels eines weit abstehenden USB-Sticks – der zudem einen der oft wertvollen USB-Ports raubt – etabliert werden. Praktisch ist auch, dass bei dieser Lösung keine zusätzliche Hardware transportiert werden muss. Ein internes LTE-Modem erhöht zudem das Gewicht des Notebooks nur um wenige Gramm und kann im Zweifel nicht auf dem Schreibtisch vergessen werden. Ein weiterer Vorteil sind die intern im Notebook verbauten Antennen, die im Normalfall für eine bessere Empfangsqualität sorgen als die Antennen eines USB-Adapters.
Einige Notebooks sind zwar nicht serienmäßig mit einem LTE-Modem ausgestattet, lassen sich aber mit einem nachrüsten. Da hierfür allerdings nicht nur ein kompatibler und freier Mini-PCIe-Steckplatz im Notebook vorhanden sein muss sondern auch die entsprechenden Antennen, empfiehlt es sich im Zweifel, eine solche Aufrüsten von einem Fachhändler vornehmen zu lassen. Einfacher ist es da schon, wenn das Notebook über einen Expresscard-Steckplatz verfügt. Diese von außen zugänglichen Erweiterungsschächte nehmen Zusatzkarten auf, die es unter anderem auch für den LTE-Empfang gibt. Auch hier muss wie beim LTE-Stick die SIM eingesteckt und eine Treiber- und Nutzungssoftware installiert werden. Anschließend schaut zwar ein kleiner Knubbel, die Antenne, seitlich aus dem Notebook heraus, eine solche Karte nimmt aber weniger Platz weg als ein Stick und bietet zudem oft bessere Empfangsqualitäten und teilweise auch die Möglichkeit, eine externe Antenne anzubringen.
LTE Router
Soll der LTE-Internetzugang als Hausanschluss für die ganze Wohnung genutzt werden, ist ein USB-Adapter schnell überfordert. Ein LTE-Router nimmt die SIM-Karte des Providers auf und empfängt das LTE-Signal. Anschließend verteilt der Router die Daten per WLAN oder per Netzwerkkabel an alle im Haushalt befindlichen Rechner. Da die LTE-Anbieter bei einem Hausanschluss oft auch Telefonie via LTE anbieten, lassen sich an viele LTE-Router auch herkömmliche Telefone anschließen. Besonders umfangreich ausgestattet sind hier die Fritz!Boxen des Berliner Herstellers AVM. Die Telefonie erfolgt bei LTE allerdings generell mittels Voice over IP, es besteht also keine klassische Telefonverbindung, es wird stattdessen auf Internettelefonie ausgewichen. Das muss keine Nachteile haben, im Normalfall bemerkt der Nutzer keinen Unterschied. Befindet sich der eigene Standort allerdings an einem Ort mit relativ schwacher LTE-Funkabdeckung, leidet darunter auch die Telefonqualität. In diesem Falle kann es helfen, den Router in der Nähe eines Fensters zu platzieren, um die Funkqualität zu verbessern. Bietet der Router die Möglichkeit, eine externe LTE-Antenne anzuschließen, lässt sich auch damit die Verbindungsqualität verbessern.
Neben den soeben beschriebenen stationären LTE-Routern gibt es auch noch mobile Modelle. Diese sind dafür gedacht, um auf Reisen Daten via LTE zu empfangen und per WLAN auf mehrere Rechner weiterzugeben. Dafür wird je nach Modell entweder eine SIM-Karte oder ein USB-LTE-Stick benötigt – mobile Router, die einen Stick erfordern, sind oft deutlich preiswerter in der Anschaffung. Viele Geräte sind mit einem integrierten Akku versehen, die den Router zumindest für einige Stunden unabhängig von der Steckdose machen, andere können optional auch per USB mit Energie versorgt werden. Der Router nimmt nun anstelle des Computers die Verbindung mit dem Netz auf und gibt die Daten über ein intern aufgespanntes WLAN-Netz weiter. Diese Konfiguration ist praktisch, wenn beispielsweise im Hotelzimmer der Empfang am Schreibtisch oder im Bett sehr schlecht, am Fenster aber sehr gut ist. In diesem Falle kann der Router am Fenster platziert werden, während die Bewegungsfreiheit mit dem Notebook nicht eingeschränkt ist. Der Empfang per WLAN ist auch dann sinnvoll, wenn das Endgerät keinen LTE-Empfang beherrscht und sich nicht nachrüsten lässt – so wie beispielsweise viele Smartphones und Tablets. Nützlicher Nebeneffekt: Über den Router sind die im Netzwerk angemeldeten Rechner auch untereinander verbunden und können so bequem Daten tauschen.