Apple Airplay
Als Nachfolger der Musik-Streamingtechnik AirTunes erweiterte Apple vor einigen Jahren den Standard und benannte die Schnittstelle in AirPlay um. War es zuvor nur möglich, via iTunes abgespielte Musik auf AirTunes-kompatible Player – einige Stereoanlagen sowie Apples AppleTV-Box sind beispielsweise geeignet – zu spielen, kamen mit „Play“ nun auch bewegte Bilder hinzu. Besitzer eines iPad, iPhone oder iPod Touch können sich die etwa 100 Euro teure Mediabox AppleTV kaufen um bequem per WLAN den Bildschirminhalt ihres i-Endgerätes auf dem großen Fernseher zu betrachten. Dabei lässt sich das Smartphone oder Tablet auch als Eingabegerät für den Bildschirminhalt nutzen – Spiele beispielsweise nutzen diese Möglichkeit teilweise sehr geschickt aus. Auch Multiplayerpartien sind so möglich – jeder Mitspieler bekommt Platz auf dem Fernseher, eingewählt wird über ein AppleTV.
Die Reichweite von AirPlay entspricht der des heimischen WLAN-Netzwerkes. Die Verbindungen laufen auch nicht wie bei anderen kabellosen Displaytechniken als Direktverbindung sondern über den WLAN-Router. Dennoch ist es Apple gelungen, die Latenzen der Verbindung erstaunlich niedrig zu halten. Bei schnellen Spielen ist die Eingabeverzögerung zwar negativ bemerkbar, ansonsten fällt die Kopplung per Funk aber nur selten auf.
Die Einrichtung von AirPlay ist, AppleTV vorausgesetzt, sehr einfach. Apple integriert die Technik vorbildlich in das mobile Betriebssystem iOS und erweitert von Zeit zu Zeit kostenlos die Möglichkeiten. So kam erst mit iOS 5 die Option für flotte Spiele vom iPad auf dem Fernseher hinzu.
Auch AirPlay muss wie Intels Wireless Display den Bildschirminhalt komprimieren um die zu übertragende Datenrate niedrig zu halten. Diese Kompression übernimmt der Sender – ein iPad, iPod Touch oder iPhone. Bei hoher Prozessorlast kann es daher ab und an zu sichtbaren Bildartefakten oder Rucklern kommen. Ältere und damit zu langsame Geräte eignen sich aus diesem Grund auch nicht so sehr für Airplay wie aktuelle Modelle. Die sehr hohe Auflösung des neuen iPad kann Airplay zudem noch nicht übertragen.
Dennoch, Aiplay wirkt ausgereift, lässt sich auch von Laien installieren und ist zumindest für Nutzer entsprechender Apple-Hardware eine recht preiswerte Lösung. Zudem ist das System um eine Audiokomponente erweiterbar – Apple lizenziert Airplay an Hersteller von HiFi-Equipment, so dass sich auch Receiver und Stereoanlagen kabellos in das Netzwerk einbinden lassen. Als einer der wenigen Hersteller bietet Apple dabei sehr hochwertig komprimierte Musik.