IP-TV – Fernsehen über das Internetprotokoll
Neben der Internettelephonie Voice over IP und der Möglichkeit über das Internet zu Faxen mit Fax over IP, gibt es auch noch IP-TV, also Fernsehen über das Internetprotokoll. Dabei kann es sich natürlich über die digitale Übertragung von klassischen Fernsehprogrammen handeln, aber auch um speziell dafür geschaffene Internetprogramme.
Genauso wie beim Telefonieren wird das Internetprotokoll zur Übersendung von Datenpaketen genutzt, jedoch sollten hier die Übertragungsraten wegen der Datenmenge eigentlich noch höher sein. Ohne Breitbandanschluss wie DSL oder ADSL geht also beim Fernsehen über das Internet gar nichts.
IP-TV kann sowohl für die Anbieter als auch für die Nutzer Vorteile bieten. Netzwerkbetreiber profitieren von IP-TV zum Beispiel dadurch, dass sie ihren Kunden nicht nur einen Internetanschluss zur Datenübertragung anbieten können, sondern auch Filme oder Fernsehprogramme. Dazu müssen sie nicht einmal in ein Kabelnetz oder die Satellitenübertragung investieren. Mit jedem IP-TV-Sender, der ans Netz geht werden zudem um die zehn Arbeitsplätze geschaffen, was natürlich eine sehr positive Entwicklung und Bilanz ist.
Microsoft hat zum Beispiel im vergangenen Jahr einen Vorstoß in Richtung IP-TV unternommen. Microsoft hat IP-TV dabei als interaktive, auf die Interessen von Programm- und Breitbandanbietern zugeschnittene Softwareumgebung präsentiert und damit viel Lob geerntet.
Für die Kunden bedeutet IP-TV meist zunächst einmal individualisiertes Programm. Das Fernsehen über das Internet ist aber vor allem im Deutschland noch im Anfangsstadium und die bestehenden IP-TV-Sender haben ein sehr eingeschränktes Programm, was die Thematik und andere Dinge betrifft. Erst wenn es mehr Interesse für diesen Dienst gibt, werden daher auch konkretere Pläne und Entwicklungen vorgelegt werden können, die sich an größere Teile der Bevölkerung richten. Für ein gutes Programm, soll in Deutschland im Übrigen die „Ethik-Kommission des deutschen IP-Fernsehens“ sorgen. Mit gut sind hier die überprüften Inhalte gemeint.
Im Moment gibt es in Deutschland um die 200 IP-TV-Sender, die sich mit unterschiedlichem Erfolg auf dem Markt halten. Bekannte Beispiel sind BMW.TV, Microsoft-TV, Flimguide-TV.com und Travelguide-TV.com. Aus den Namen lässt sich schon schließen, dass sich die meisten dieser IP-TV-Anbieter auf ein ganz bestimmtes thematisches Segment beschränken. Daraus lässt sich schließen, dass dies in Zukunft auch so gehandhabt wird, was für den Nutzer ähnliche Vorteile hat, wie die Themenkanäle bei Pay-TV-Anbietern. Denn letztlich kann der Kunde sich für das Themengebiet und Segment, das ihn wirklich interessiert entscheiden und so individuell und unabhängig von den Rundfunkanstalten sein TV-Programm gestalten. Dazu trägt auch bei, dass bei dieser Art des digitalen Fernsehens – denn darum handelt es sich bei IP-TV – zum Beispiel die Anfangszeiten von Programmen und Sendungen individuell bestimmt werden können. Auch kann eine Sendung unterbrochen und genau an dieser Stelle später weiter verfolgt werden. Diese Art des Fernsehens nennt man übrigens auch „video on demand“. Der Kunde muss sich also nicht mehr nach dem Fernsehprogramm richten, sondern das Fernsehprogramm lässt sich nach den Wünschen des Kunden gestalten. Zudem kann IP-TV theoretisch überall auf der Welt empfangen werden. Selbst in der letzten Ecke der Welt kann der Kunde also mit seinem geliebten TV-Programm rechnen. Die Kundenorientierung von IP-TV ist also enorm und wird auf lange Sicht den Erfolg dieses Formates garantieren.