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DSL Arten

DSL allgemein und seine verschiedenen Verfahren

Um im weltweiten Internet per Computer schnell von einer Seite auf die nächste surfen zu können, gibt es neben dem normalen, analogen Zugang auch verschiedene, schnelle DSL – Zugänge. Um das DSL Verfahren besser verstehen zu können, hier einige wichtige Informationen und eine Übersicht über die vorhandenen DSL Zugangsmöglichkeiten.

DSL (engl. für Digitale Teilnehmeranschlussleitung) allgemein:

Mit Hilfe von DSL – Anschlüssen können Unternehmen oder auch private Haushalte Daten über das Internet mit einer Geschwindigkeit bis zu 50.000 kbit/s empfangen bzw. versenden. Bestimmte DSL – Verfahren nutzen dabei die bereits vorhandenen zwei bis vier Kupferkabel des Telefonnetzes, allerdings auf einer höheren Sendefrequenz. Der wesentliche Unterschied zwischen dem herkömmlichen analogen Internetzugang (Pots) und dem ISDN-Zugang ist der, dass die DSL – Verbindung zwischen einer Vermittlungsstelle und dem Anschlussinhaber aufgebaut wird. Die höhere Sendefrequenz ermöglicht es, DSL parallel zum Telefon zu nutzen.

DSL Verbreitung in Deutschland und weltweit:

Im Jahr 2005 gab es in Deutschland DSL-Anschlüsse von 10,4 Millionen. Davon wurden alleine 72% von der Deutschen Telekom als Marktführer installiert. Für das Jahr 2006 hatte bis zum Monat September bereits 14,9 Millionen Bürger einen Anschluss. Im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern liegt Deutschland an der Spitze der DSL-Nutzung, weltweit allerdings nur auf Platz 19. Die meisten Breitbandanschlüsse gibt es einer Studio zufolge in den USA mit 38,2 Millionen Anschlüssen dicht gefolgt von China mit 30,8 Millionen.

Geräte für die DSL-Nutzung:

DSL-Modem:

In der Computersprache wird das Modem auch NTBBA (Network Termination Broad Band Access oder Netzabschluss für Breitbandzugang) genannt. Computerdaten werden mit Hilfe dieses Modems über eine DSL-Leitung empfangen bzw. versandt. Das DSL Modem wird zwischen Computer und dem Splitter angeschlossen. Durch die normale Telefonleitung kommen die beiden Signale für die Telefonie und die höhere Frequenz von DSL, werden vom Splitter aufgeteilt und das Modem empfängt nur noch die Signale von DSL und gibt diese dann umgehend an den Computer weiter. Mit Hilfe eines USB Kabels ist das Modem direkt mit dem PC verbunden, kann aber auch an einen Router angeschlossen und so mit einem Netzwerk verbunden werden. Moderne Modems sind heute üblicherweise eine Kombination aus Modem und Router. Früher war die Reichweite von DSL Modems bis zur Vermittlungsstelle des Providers ist auf ca. 3 km begrenzt, moderne Modems können inzwischen 4,5 km bzw. die S-DLS Modems sogar 8 km abdecken.

Splitter:
Im DSL Verfahren übernimmt der Splitter die Aufgabe, aus den Frequenzen der Telefonleitung die DSL Signale heraus zu filtern. Der Splitter wird an der, irgendwo im Haus installierten, sogenannten TAE-Abschlussdose des Telefonanschlusses angebracht. Dazu muß vorher der normale Telefonstecker entfernt werden. Dort, wo vorher der Telefonstecker angebracht war, wird jetzt der Splitter eingesteckt. Das Telefonkabel wird dann am Splitter angeschlossen und arbeitet nun genauso wie zuvor. Eine separate Anschlussbuchse ist nun vorhanden, an dem das Modem angeschlossen wird.

ADSL: Der vollständige Name von ADSL lautet „Asymmetric Digital Subscriber Line“:

Dieses DSL – Verfahren wird in Deutschland zur Zeit am häufigsten angeboten und genutzt. Bei A-DSL ist die Geschwindigkeit, mit der Daten gesendet und empfangen werden, unterschiedlich schnell bzw. langsam (assymmetrisch).

Die Übertragung der Signale erfolgt über die bereits vorhandenen und verlegten Kupferkabel des Telefonanschlusses. Der Empfang zum Kunden kann ebenfalls über die bereits vorhandenen TAE-Dosen erfolgen. Das A-DSL – Verfahren ist seit Anfang der neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts verfügbar. In dieser Zeit wuchs die Nachfrage nach einem schnellen Internetzugang und den Verbrauchern war es so möglich, ohne größeren technischen Aufwand ihren bereits vorhandenen Telefonanschlüsse dafür zu nutzen.

Um A-DSL optimal nutzen zu können, ist es wichtig, dass der DSL-Anschluss nicht zu weit von der nächsten Vermittlungsstelle des Anbieters entfernt ist. Dies ist gerade in ländlichen Gebieten oft ein Problem und deshalb ist auch bis heute noch keine Vollversorgung in Deutschland möglich. Je weiter der Kunde von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt wohnt, desto geringer wird die Datenmenge, die übertragen werden kann.

A-DSL kann sowohl von analogen, wie auch von digitalen Telefonanschlüssen genutzt werden. Bei analogen Telefonanschlüssen wird zwischen der normalen Telefonsteckdose und dem DSL-Modem ein sogenannter „Splitter“ eingesetzt. Dieser Splitter filtert die für DSL genutzten Frequenzen aus der normalen Telefonleitung heraus. So ist es möglich, während eines Telefongespräches gleichzeitig im Internet zu surfen.

Die Anschaffungskosten, um A-DSL nutzen zu können, sind heute überschaubar. Viele Anbieter von DSL-Tarifen bieten bei einem langfristigen Vertragsabschluss den sogenannten Splitter und das Modem gratis an. Die Installation ist selbst für den technischen Laien recht einfach und unkompliziert. Leider ist jedoch nicht jede Telefonleitung DSL-tauglich, so dass der Verbraucher oft nach alternativen Zugangsarten wie z. B. dem Internetzugang über Satellit zurückgreifen muß.

Marktführer im Bereich A-DSL ist mit 45% die Deutsche Telekom, die bis zum heutigen Tag schon A-DSL Anschlüsse anbietet, mit 16.000 kbit/s (ADSL2+). Weitere Anbieter sind z.B. AOL, Freenet, Arcor oder Tiscali. In Deutschland gab es Ende des Jahres 2006 über zehn Millionen A-DSL Anschlüsse.

Im Jahr 2003 lag die weltweite Zahl an A-DSL-Anschlüsse noch bei 58 Millionen, im ersten Quartal 2005 haben sich diese bereits auf 107 Millionen gesteigert ( Quelle: Bitkom-Studie „Daten zur Informationsgesellschaft“ 2004 [1]). An der Spitze der A-DSL Nutzer liegt China mit 19,5 Millionen.

Die Kosten für einen A-DSL Anschluss sind in den letzten Jahren kontinuierlich zurück gegangen. Viele Anbieter können Ihren Kunden sogenannte Flat-Rates anbieten. Dadurch kann der Kunde das Internet so oft nutzen wie er möchte für einen geringen Kostenaufwand.

ADSL 2: Der vollständige Name von A-DSL2 lautet „Asymmetric Digital Subscriber Line 2“:

A-DSL 2 ist sozusagen der Nachfolger des A-DSL Verfahren und wird seit März 2003 angeboten. Auch dieses DSL-Verfahren verwendet die bereits verlegten Kupferkabel. Bei A-DSL2 wurde die Reichweite und die Datenraten verbessert. Durch diese höhere Datenrate ist es z. B. möglich, digitale TV-Kanäle über das Internet zu übertragen. Die Datenrate ist zwar nur geringfügig höher als bei A-DSL, jedoch können die Signale und Kodierungen insgesamt besser und störungsfreier übertragen werden.

Durch das sich ständig ausweitende Internet und dessen heutige Angebote und Möglichkeiten wie Internet – Telefonie, Video on Demand -Angeboten und das Runterladen von Musik bei legalen Musik- und Filmanbietern ist die Nachfrage nach A-DSL 2 mittlerweile rasch gestiegen.

Mit ADSL 2 sind Downloads von Daten mit einer Geschwindigkeit bis zu 16.000 KBit/s sowie Uploads bis 600 KBit/s möglich.

Bei A-DSL konnte es passieren, dass es während eines Telefonats und des gleichzeitigen Surfens im Internet zu Interferenzen kam. A-DSL2 hat mit diesen Interferenzen weniger Probleme. Die Transferraten des Datenausstausches können sich während einer laufenden Verbindung ändern. Dies geschieht vom Kunden unbemerkt zwischen der Vermittlungsstelle und dem DSL-Modem. Nach dem Ende der Interferenzen wird wieder die volle Leistung empfangen.

HDSL: Der vollständige Name von H-DSL lautet“High Data Rate Digital Subscriber Line“:

H-DSL wurde in den USA zu Beginn der 90er Jahre entwickelt und nutzte als erstes Verfahren die höheren Frequenzen der Kupferkabel. Mit einer Übertragungsrate von mehr als 2 Megabit pro Sekunde arbeitet H-DSL symmetrisch bei Up- und Download. H-DSL ein kostengünstiger und leistungsstarker Weg, um große Datenmengen zu übertragen. Deshalb ist dieses DSL-Verfahren gerade für Netzbetreiber und große Unternehmen am interessantesten.

Mit Hilfe von Plug und Play wird H-DSL installiert. Um eine H-DSL – Leitung in Betrieb nehmen zu können, muss an beiden Enden der Leitung ein H-DSL-Endgerät installiert werden. Mit normaler Signalqualität werden die Daten gesendet. Die Anpassung an die bereits vorhandenen Kupferkabel erfolgt automatisch durch eine aufwendige Filtertechnologie und kann die Signale bei schlechter Übertragung wiederherstellen. Diese Anpassung wird während der gesamten Onlineaktivität durchgeführt und kann so auftretende Frequenzschwankungen ausgleichen.

SDSL: Der vollständige Name von S-DSL lautet „Symmetric Digital Subscriber Line oder Single-Pair Highspeed Digital Subscriber Line“:

Bei S-DSL handelt es sich um ein DSL Verfahren, das fast ausschließlich zu einem digitalen, öffentlichen,Netzwerk wie z. B. ISDN führt. Diese Technik ist eine Weiterentwicklung des H-DSL Verfahrens. Der einzige Unterschied besteht in der Modulationstechnik, die bei diesem Verfahren fortgeschrittener ist. S-DSL nutzt vorwiegend die bereits verlegten Kupferdoppeladern der Telefonanschlüsse mit einer Reichweite von ca. 3,6 km und einer Bitrate von 2,36 Megabite pro Sekunde. In Zukunft wird S-DSL durch seine größere Reichweite wohl das führende DSL-Verfahren im ISDN Bereich werden.

Die Datenrate ist bei S-DSL im Gegensatz zu A-DSL „symmetrisch“, was bedeutet, die Daten werden in beide Richtungen mit derselben Geschwindigkeit verarbeitet. S-DSL unterstützt im Gegensatz zu A-DSL nicht das Splitter- Verfahren. Während bei A-DSL die Frequenzbereiche ausgekoppelt werden, nutzt S-DSL den gesamten Bereich. Dadurch kann z. B. keine Telefonie mehr auf die vorhandene Leitung belegt werden.

Vom Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen wurde S-DSL unter der Norm S101524, und bei der Internationalen Fernmeldeunion unter dem Namen SH-DSL mit der Nummer G.991.2 standardisiert.

VDSL: Der vollständige Name von V-DSL lautet „Very High Bitrate Digital Subscriber Line“:

V-DSL erlaubt eine Übertragung der Daten mit circa 52 Megabit pro Sekunde und gehört somit zu einem schnelleren DSL Verfahren. Allerdings sinkt bereits nach ca. 900 Metern Entfernung die Übertragungsrate auf 26 Megabit pro Sekunde ab. Je weiter entfernt folglich die nächste Vermittlungsstelle ist, desto langsamer wird V-DSL. Nach einer Entferung von 2 km läuft V-DSL nur noch mit der Geschwindigkeit von A-DSL.

Die Grossstädte haben den Vorteil, dass sie aufgrund der hohen Dichte an Vermittlungsstellen gut abgedeckt sind und die Kunden dort V-DSL optimal nutzen können. Kleinstädte oder ländliche Gegenden können V-DSL nur nutzen, wenn Outdoor – DSLAMs vorhanden sind, wo verschiedene Anschlüsse zusammen laufen.

VDSL2:

ist die Nachfolgenorm von V-DSL, bietet aber Datenraten von über 100 Megabit pro Sekunde an. Als Datenübertragungsrate wird dabei die in einer bestimmten Zeitspanne übertragenen Daten über einen Übertragungskanal bezeichnet.

Die Frequenz liegt bei 30 MHz. Dies wird allerdings nur erreicht, wenn die Telefonleitungen in sehr gutem Zustand sind und die nächste Vermittlungsstelle höchstens 350 Meter entfernt liegt. Bei Entfernungen von ca. 1.800 Meter soll die Verbindung störungsfreier und leistungsstärker sein als bei A-DSL.

Einige Länder bzw. deren Netzbetreiber haben das V-DSL Verfahren bereits erprobt, gerade bei bestimmten Anwendungen wie z. B. Video on Demand. In China, Japan und Südkorea existiert dabei die größte Verbreitung dieses Verfahrens.

In Deutschland wird das V-DSL 2 Verfahren von der Deutschen Telekom seit Oktober 2006 in den Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart angeboten (Download mit 25 Megabit pro Sekunde, Upload ca. 5 Megabit pro Sekunde).

In diesen Städten wurde zu den bereits vorhandenen Kabelverzweigern sogenannte Outdoor DSLAMs zusätzlich angebracht. Diese DSLAMs (engl. Digital Subscriber Line Access Multiplexer) gehören zur Infrastruktur im DSL Verfahren und stehen an Orten, wo verschiedene Teilnehmeranschlussleitungen aufeinander treffen. Die speziellen Outdoor DSLAMs werden in Bereichen eingesetzt, wie bei VDSL 2, wo vom Kunden bis zu den Vermittlungsstellen die Glasfaserleitungen verlegt sind. Die Stellen, an denen Glasfaser- und Kupferkabeln zusammentreffen, sind die Standorte der Outdoor DSLAMs.

Theoretisch wären hier symmetrische DSL-Verbindungen von 100 Megabit pro Sekunde möglich, jedoch wurde im Telekomnetz nicht alle notwendigen Frequenzen freigeschaltet. Die maximale Frequenz beträgt allerhöchstens 50 Megabit pro Sekunde. In Zukunft (ca. Frühjahr 2007) sollen weitere Städte mit der V-DSL 2 Technik ausgestattet werden. Die Deutsche Telekom kann über dieses DSL Verfahren bereits in T-Home Angebot (Fernsehprogramme mit HD-TV Qualität) übertragen.

UADSL: Der vollständige Name von UA-DSL lautet „Universal Asymmetric Digital Subscriber Line“:

UA-DSL wurde vorwiegend in den USA angewandt, ist aber gegenüber dem A-DSL sehr viel simpler und so auch deutlich langsamer. Durch den weiteren Fortschritt ist dieses Verfahren heute mittlerweile überholt.

Entwickelt wurde dieses Verfahren von einer Arbeitsgruppe führender Industrie- und Telekommunikationsunternehmen, es konnte sich jedoch nicht dauerhaft auf dem Markt durchsetzen. Das Verfahren funktioniert im Grunde genauso wie das A-DSL, ist aber ohne Splitter funktionsfähig. Der eigentliche Nachteil dabei ist, dass die Frequenz anstatt bei 256 nur bei 128 liegt, und so wesentlich langsamer ausfällt. Durch die Nutzung des Telefonkabels ist dieses Verfahren zudem störungsanfälliger. Die Downloadübertragungsrate liegt bei 1,5 Megabit pro Sekunde, die Uploadrate bei 512 Kbit/s was allerdings nur selten erreicht wurde. Die Anbieter von UA-DSL konnten ihren Kunden deshalb nur eine Garantie von 64 Kbit pro Sekunde geben.

Der eindeutige Nachteil bei diesem DSL Verfahren liegt bei der gleichzeitigen Nutzung eines Kabels für Telefon und DSL, so dass zumeist doch ein Splitter eingesetzt werden muss und die Kosten dadurch erheblicher höher werden. Es müssen A-DSL Modems eingesetzt werden, die einen Hochpassfilter haben und dadurch muss gleichzeitig in der TAE-Dose ein Tiefpassfilter eingebaut werden.
Die heutigen A-DSL Modems funktionieren in den meisten Ländern, nur die jeweiligen Splitter können unterschiedlich sein. Der größte Nachteil beim UA-DSL Verfahren ist, dass beim Ausfall oder einem Defekt des Modems auch der Betrieb des Telefons nicht mehr funktioniert. UA-DSL wird in Deutschland nicht angeboten.

UDSL: Der vollständige Name von U-DSL lautet „Unidirectional Digital Subscriber Line“:

U-DSL wurde von Texas Instruments in Dallas/Texas entwickelt und nutzt genauso wie A-DSL die vorhandenen und bereits verlegten Kupferkabel des Telefonnetzes.

Dieses Verfahren wird dazu genutzt, um eine Entfernung bis zu 1.800 Meter vom vorhandenen Kupferkabel zum nächsten Glasfaserkabel zu überbrücken. Durch dieses Verfahren müssen nicht alle Haushalte mit Glasfaserkabel versorgt zu werden, was wiederum die kostenintensiven und aufwendigen Verlegungen erspart.

Die Netzbetreiber haben so die Möglichkeit, Datendurchsätze bis zu 200 Megabit pro Sekunde beim Download anzubieten. Die Geschwindigkeit der Übertragung kann dabei symmetrisch oder auch asymmetrisch aufgeteilt werden.

Der Vorteil von U-DSL ist die Kompatibilität mit den DSL-Verfahren ADSL, ADSL2, ADSL2+, VDSL und VDSL2. Betreiber haben somit die Möglichkeit, mit Hilfe von U-DSL ihr gesamtes Netz aufzurüsten, wodurch bei der Investition Einsparungen möglich sind. In Deutschland wird U-DSL bisher nicht genutzt.

Weitere kleinere DSL Verfahren:

IDSL:

I-DSL ist ein DSL Verfahren, dass die vorhandenen, eigentlich von ISDN genutzten Leitungen verwendet, um eine Verbindung zwischen dem Kunden und der Vermittlungsstelle des Providers herzustellen. Die Datenrate bassiert ebenfalls auf ISDN und beträgt ca. 144 kbit/s (vollduplex). Dieses Verfahren benötigt nicht unbedingt die Kupferdoppeladern, sondern kann auch über Glasfaserleitungen laufen. Eigentlich ist I-DSL kein richtiges DSL Verfahren, sondern eher ein Ersatz. Zwar sind gerade in den neuen Bundesländern viele Glasfaseranschlüsse verfügbar, jedoch kommt I-DSL in Deutschland nicht zum Einsatz.

CableDSL:

Bei diesem Verfahren handelt es sich um kein DSL Verfahren, allerdings wurde der Name DSL aus Werbegründen von der Firma TELES AG gewählt.
Bei Cable DSL handelt es sich um eine Internetverbindung über den Kabelanschluss. Bei diesem Verfahren wird der Download über ein Kabelmodem ausgeführt, der Upload allerdings über die Telefonleitung. Mit geringem Aufwand läßt sich Cable DSL zu einem richtigen Breitbandzugang mit bis zu 16.000 kbit/s aufrüstet.

SkyDSL:

sky-DSL wurde von der Firma TELES AG als Markenname europaweit eingeführt und bezeichnet einen unidirektionalen und assymmetrischen Breitband-Internetzugang über Satellit.

Im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht um ein DSL Verfahren – jedoch wurde der Zusatz DSL aus Werbegründen gewählt. Überall dort, wo der Footprint des Satelliten von skyDSL empfangbar ist (Europa, Nordafrika und Naher Osten) ist das Verfahren flächendeckend empfangbar. Gerade für User, die in ländlichen Gegenden wohnen, wo das normale DSL nicht verfügbar ist, ist dieser Dienst von Interesse. Die Funktion von skyDSL erfolgt über eine Telefon-(ISDN oder auch analog) oder Handyverbindung. Um die Daten zu empfangen, wird eine Satellitenantenne benötigt. Die Daten müssen beim Empfang von einem sogenannten Low Noise Block Converter in eine Zwischenfrequenz umgewandelt werden und dann durch eine spezielle Tunerkarte im Computer an einen Browser weitergeleitet und verarbeitet werden.

SkyDSL

kann Daten aus dem Internet mit bis zu 24.000 kbit/s über den Satelliten austauschen, verursacht jedoch höhere Kosten als ein normaler DSL Anschluss über Kupferkabel. Es werden auch für dieses Verfahren inzwischen Flatrates angeboten und so lassen sich die Kosten minimieren. Jedoch gibt es auch für skyDSL Beschränkungen. Die Signale müssen die Entfernung von der Erde zum Satelliten überwinden, was daher auch zu größeren Verzögerungen führen kann. Gerade bei Onlinespielen kann dies störend sein. Der Satellit befindet sich in einer Höhe von 36.000 km.

Portable DSL:

Selbst das unbegrenzte Surfen im Internet hat irgendwann seine Grenzen erreicht. Diese Grenze ist die Haustür des Kunden. Doch auch hier findet sich schon eine Lösung: Portable-DSL! In Stuttgart hat die Firma Airdate den ersten Internetzugang für unterwegs realisiert. Mit Hilfe eines Modems, das nicht größer als eine Zigarettenschachtel ist, kann der User bei DSL 1000 Tempo Daten aus dem Internet im Download von 1024 kbit/s und im Upload mit 128 kbit/s bei runterladen. Airdata hat sich für die Zukunft in diesem Bereich viel vorgenommen.

Preislich liegt diese transportable Internetzugang sogar im normalen DSL Anschlussrahmen. Die Flatrate gibt es schon für 19,95 EUR pro Monat. Damit dieser Internetzugang möglich ist, arbeitet Airdata mit verschiedenen Providern ( NGI, DNS:NET und ISO-Media) zusammen.

MvoxDSL:

bezeichnet ein DSL Verfahren über Funk und basiert auf der neuesten Technik. Die Empfänger haben eine sehr hohe Empfindlichkeit (-108 dB). Ein Tranceiver und eine Antenne ermöglichen sehr hohe Reichweiten (bis ca. 12km). Die Sendeleistung ist dabei geringer (ca. 1 Watt).

Auf einem herkömmlichen Balkon oder einem normalen Fensterbrett wird das mvox DSL Outdoor Modem in einer Entfernung von ca. 300 m zur Basisstation angebracht. Strom bekommt das Modem über ein kleines Gerät (Power Injektor), das im Hausinneren angebracht ist. Am Power Injektor ist gleichzeitig auch der PC des Kunden angeschlossen. In ca. 50 Orten in Bayern hat die mvox AG mvox DSL ausgebaut, weitere Städte sollen in Zukunft folgen.

WDSL:

steht für wireless DSL und bezeichnet genauso wie mvoxDSL ein DSL Verfahren über Funk. Bei diesem Verfahren muss keine Telefonleitung vorhanden sein, sondern der Kunde wird über Funk versorgt und erhält so einen Zugang zum Internet. Wie im mvosDSL Verfahren, benötigt auch hier der Endkunde eine Antenne und ein dazu gehöriges Empfangsgerät.

WDSL wird in verschiedenen Städten wie z. B. Wilhelmshaven oder Marburg angeboten. Die Preise für einen WDSL Anschluss liegen in Marburg bei 26,90 EUR für den Einsteigertarif. Die Geschwindigkeit für Up- und Downloads liegt dabei bei 1000 / 1000 kbit/s. 2 GB sind im Preis enthalten, jeder weitere GB kostet zusätzlich 10 EUR. Für den Erstanschluss müssen 99 EUR gezahlt werden.

Begrenzte Reichweite:

Trotz allem Fortschritt hat auch DSL seine Grenzen. Die Reichweite der Kupferleitungen wird von einigen Faktoren bei der Datenübertragung beeinträchtigt. Die Länge der Leitungen und die Größe der Kupferadern ist dabei entscheidend. Der Durchmesser der in Deutschland verlegten Kupferkabeln liegt zwischen 0,25 bis 0,8 mm, je nach dem wie lang die Leitungen sind. Kabel mit einer Länge von 6 km sind dagegen dicker.

Gerade die Telefonie ist ein großer Störfaktor bei der Datenübertragung. Damit dieser Störfaktor eingeschränkt wird, werden nicht alle vorhandenen Doppeladern in einem Kabelbaum mit DSL Anschlüssen versehen. Durch eine neue Technik sollen die Störungen (Übersprechungen) analysiert und durch bestimmte Signale ausgeglichen werden. Als Faustregel gilt, je länger der Weg von der Vermittlungsstelle zum Teilnehmer ist, desto schlechter ist die maximale zu erzielende Datenübertragungsrate.

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