IPv6 versus IPv4
Viele Jahre lang wurde im gesamten Internet IPv4 benutzt, um einzelne Netzwerkkomponenten zu identifizieren. In dieser Zeit zeigten sich natürlich auch einige Probleme und Nachteile, die dieses Protokoll mit sich brachte. Der neue IPv6 Standard sollte natürlich diese ganzen Probleme beheben und weitere neue Funktionen integriert haben. Das wohl wichtigste Merkmal von IPv6 ist der stark erweiterte Adressraum. Ein weiteres neues Feature ist die Autokonfiguration und das vereinfachte Headerformat. Bei der Entwicklung von IPv6 hat man auch an die Zukunft gedacht, indem man die Integration von Erweiterungen und Optionen verbessert hat.
Der erweiterte Adressraum ist wohl das deutlichste Merkmal von IPv6. Uns stehen mit IPv6 statt 4,3 Milliarden Adressen (IPv4) nun über 340 Sextillionen Adressen zur Verfügung. Diese Zahl ist so gewaltig, dass sie die Anzahl von Menschen auf der Erde und sogar die Anzahl der Quadratzentimeter auf der Erde bei weitem übertrifft. Rein theoretisch könnten wir jedem Sandkorn auf der Erde mehrere Internetadressen zuweisen. Mit dieser gewaltigen Anzahl haben wir auch die Möglichkeit den Adressaufbau im Internet besser zu strukturieren.
Die Autokonfiguration ist ein weiteres Merkmal, mit dem wir bei IPv6 konfrontiert werden. Diese Technologie erlaubt es jedem Gerät, sich selbst eine eindeutige Adresse zuzuweisen, ohne dass ein DHCP-Server benötigt wird. Dies bietet viele verschiedene Vorteile. Zum einen kann eine IT-Infrastruktur nun deutlich besser gewartet werden, was gleichzeitig eine Reduzierung der Kosten zur Folge hat. Zum anderen ist diese Technologie gerade bei mobilen Anwendungsgeräten von unschätzbarem Vorteil.
Eine weitere Neuerung ist die Vereinfachung des IP-Headers, der nun eine fest definierte Länge besitzt und äußerst handlich aufgebaut wurde. Dieser Umstand führt dazu, dass diese Header schneller abgearbeitet werden können.
IPv6 bietet zudem eine bessere Unterstützung von Erweiterungen und Optionen. Bei dem älteren IPv4 Standard werden die Optionen im allgemeinen Header mittransportiert, während diese bei IPv6 ausgelagert wurden. Damit müssen diese nur eingelesen werden, wenn sie auch wirklich benötigt werden. Man spart auf diese Weise unnötigen Ballast. Ein Beispiel sind Erweiterungen, die die Sicherheit betreffen oder das Mobile IPv6. Nun können auch noch weitere Header integriert werden, ohne das man den gesamten Header abändern muss.