Verbindungsaufbau bei SIP
Der Kommunikationsaufbau in einer SIP-Architektur kann über 2 Varianten realisiert werden. Hierbei wird zum Einen auf den Proxy-Mode und zum Anderen auf den Redirect-Mode zurückgegriffen. Der Unterschied dieser beiden Modi wird durch die folgende Betrachtung eines Verbindungsaufbaus mittels beiden Modi dargestellt.
1. Proxy-Mode
Bei diesem Modus ist die zentrale Verwaltungs- und Verbindungseinheit der Proxy-Server. Dieser ist für die Verarbeitung der Anrufanfrage und die sich daraus ergebende Anrufvermittlung zuständig. Die folgende Abbildung veranschaulicht den Verbindungsaufbau im Proxy-Modus.
a – Agent 1 sendet mittels der gewählten Rufnummer eine Verbindungs-
anfrage zum Agent 2 an den zuständigen Proxy-Server. Dies wird mittels
eines INVITE realisiert.
b – Die ankommende Verbindungsanfrage wird vom Proxy-Server verarbeitet
und an den Location Server für die Lokalisierung des Agent 2
weitergeleitet.
c – Die sich in der Verbindungsanfrage befindliche Rufnummer wird vom
Location Server mit dessen Datenbanken abgeglichen. Bei einer erfolgreichen Suche wird der zugeordnete Datensatz dieser Rufnummer an den Proxy-Server übermittelt.
d – Mittels dieses Datensatzes besitzt der Proxy-Server alle nötigen
Informationen, um eine Signalisierung mit der Verbindungsanfrage des Agent 1 an den Agent 2 zu senden. Somit kann der Agent 2 entscheiden, ob dieser die Verbindungsanfrage annimmt oder ablehnt.
e – Agent 2 nimmt die Verbindungsanfrage an und signalisiert dies über den
Proxy-Server an den Agent 1.
f – Der Agent 1 nimmt die Signalisierung des Agent 2 auf und bestätigt diese.
Damit wird die eigentliche Verbindung initialisiert.
g – Die Verbindung wird zwischen Agent 1 und Agent 2 aufgebaut.
h – Kommunikation/Datenaustausch
2. Redirect-Mode
Bei diesem Verbindungsaufbau ist nicht der Proxy-Server, sondern der Redirect-Server die zentrale Verwaltungseinheit. Der Redirect-Server ist für die Übermittlung der Zieldaten an den Anfragensteller zuständig.
a – Agent 1 sendet mittels der gewählten Rufnummer eine Verbindungs-
anfrage zum Agent 2 an den zuständigen Redirect-Server. Dies wird mittels eines INVITE realisiert.
b – Die ankommende Verbindungsanfrage wird vom Redirect-Server
verarbeitet und an den Location Server für die Lokalisierung des Agent 2
weitergeleitet.
c – Die sich in der Verbindungsanfrage befindliche Rufnummer wird vom
Location Server mit dessen Datenbanken abgeglichen. Bei einer erfolgreichen Suche wird der zugeordnete Datensatz dieser Rufnummer an den Redirect-Server übermittelt.
d – Der Redirect-Server leitet jetzt nicht, wie beim Proxy-Mode, die
Verbindungsanfrage an den Agent 2 weiter, sondern stellt dem Agent 1 alle benötigten Informationen für eine direkte Verbindung zum Agent 2 zur Verfügung
e – Der Agent 1 bestätigt dem Redirect-Server den Erhalt der Informationen.
Ab diesem Zeitpunkt ist der Redirect-Server außen vor und hat mit
der Kommunikation zwischen Agent 1 und Agent 2 nichts mehr zu tun.
f – Der Agent 1 stellt nun direkt einen Verbindungsanfrage an Agent 2. Diese
Anfrage kann von Agent 2 angenommen, aber auch abgelehnt werden.
g – Die Verbindungsanfrage wird hier im Beispiel positiv vom Agent 2
beantwortet und an den Agent 1 übermittelt.
h – Der Agent 1 bestätigt die positive Antwort.
i – Verbindung wird zwischen Agent 1 und Agent 2 aufgebaut.
j – Kommunikation/Datenaustausch