Energiesparende PCs – Fazit
Von der rechenschwachen PC-Anfangszeit abgesehen haben Computer noch nie so wenig Energie verbraucht wie momentan. In Relation zur Rechenleistung, der Performance pro Watt, stehen selbst aktuelle Hochleistungs-PCs ganz weit vorne auf der Effizienz-Skala. Dazu kommt, dass neue PCs, Notebooks und selbstverständlich auch Tablets extrem schlaue Geräte sind und nur dann wirklich viel Energie aus der Steckdose ziehen wenn diese auch tatsächlich benötigt wird.
Das sorgt dafür, dass selbst hochgezüchtete Gaming-Computer bei ruhendem Desktop oder bei einfachen Büroarbeiten nicht nur leise sondern auch energiesparend arbeiten. Toppen lässt sich der vergleichsweise geringe Verbrauch allerdings dennoch – Nettops und Notebooks konsumieren selbst unter Last teils weniger Strom als ein mit einer dedizierten Grafikkarte ausgestatteter Luxuscomputer ohne Rechenlast. Wenn der komplette Rechner bei der Arbeit weniger Energie benötigt als eine Energiesparlampe ist das Ziel erreicht: Energiesparende Rechner haben sich langsam aber unaufhaltsam durchgesetzt.
Aus rein finanziellen Gründen lohnt es jedoch trotzdem nur selten einen älteren aber ausreichenden Computer gegen ein stromsparendes Modell auszutauschen. Zwar lassen sich pro Jahr durchaus 30 bis 50 Euro an Strom sparen wenn der betagte Pentium 4 gegen einen modernen All-in-One-Computer getauscht wird, demgegenüber stehen aber Anschaffungskosten von mehreren hundert Euro. Der neue Computer müsste also mehrere Jahre lang recht intensiv genutzt werden, um den Anschaffungspreis durch die gesparten Stromkosten wieder einzufahren. Vom Umweltschutzgedanken her ist der Tausch älterer Hardware generell unsinnig – die Produktion neuer Hardware verschlingt enorme Ressourcen und ebenfalls viel Strom. Wer der Umwelt etwas Gutes tun möchte, nutzt einfach seinen alten Computer noch ein oder zwei Jahre länger, auch wenn das die Mitarbeiter im PC-Fachhandel und die Computerhersteller nicht sonderlich gerne hören werden.
Da der PC nur dann viel Energie benötigt, wenn er wirklich gefordert wird, lässt sich hier vergleichsweise wenig einsparen. Besser sieht es bei 24/7-Verbrauchern aus, Geräten also, die den ganzen Tag mehr oder weniger unbemerkt an der Steckdose hängen. DSL-Router, Netzwerkfestplatten, Drucker – all diese Geräte schlucken permanent Strom, wenngleich immer nur vergleichsweise geringe Mengen. Im Endeffekt summiert sich das aber dennoch, so dass es sinnvoll ist bei der Anschaffung dieser Geräte auf einen geringen Verbrauch zu achten. Im Gegenzug muss dafür bei der PC-Leistung nur bedingt gegeizt werden.
Ein NAS ist aber auch eine sinnvollere Lösung zur Bereitstellung eigener Dateien im Heimnetzwerk als ein ausgemusterter alter PC. Dank ARM- oder Atom-Prozessoren in den gängigen Netzwerkspeichern sowie der Nutzung energiesparender Green-Festplatten oder gar 2,5“-HDDs nehmen moderne Netzwerkfestplatten nur recht wenig Strom auf und schalten sich zudem oft und gerne in einen Ruhemodus. Ein entsprechend flott gemachter alter Computer jedoch nimmt ein vielfaches an Energie auf, so dass die Anschaffungskosten für ein NAS schon nach ein bis zwei Jahren eingespielt werden können.