Telekom Speedport W303V
Da die Telekom selbst keine DSL-Router produziert, kauft das Unternehmen ihre Produkte bei zahlreichen Herstellern ein und passt nur das Äußere und die Konfigurationsoberfläche entsprechend an. So kommt es, dass die Qualität der Router teils massiv schwankt, je nachdem welcher Hersteller für das jeweilige Modell verantwortlich war. Einige Telekom-Router wie der Speedport W701V basieren beispielsweise auf den beliebten Fritz!Boxen von AVM und bieten einen entsprechend guten Funktionsumfang. Der Telekom Speedport W303V gehört leider nicht zu den AVM-Modellen sondern wird je nach Revision vom Arcadyan oder Hitachi gefertigt.
So fehlt unter anderem die Möglichkeit, eine AVM-Firmware zu installieren, um den Funktionsumfang zu erhöhen. Für Profis eignet sich der Router daher eher weniger, Einsteiger dürften dank der sehr übersichtlichen Konfigurationsoberfläche aber sehr gut mit dem Speedport W303V zurechtkommen. Zumal die Ausstattung für den Alltag durchaus in Ordnung ist.
Praktisch ist beispielsweise das integrierte DSL-Modem für ADSL und ADSL2+ mit bis zu 24 Megabit pro Sekunde. Die Anschaffung eines zusätzlichen Modem ist daher nicht nötig und es lässt sich ein wenig Strom sparen. Per WLAN überträgt der Speedport W303V zudem bis zu 300 Megabit pro Sekunde, was auch für hochauflösende Videostreams, Voice over IP oder WLAN-Backups ausreicht. Gesichert wird die Verbindung wahlweise per WEP, WPA oder WPA2-Verschlüsselung, welche – einsteigerfreundlich – auch bereits vorkonfiguriert ist. Weitere Endgeräte lassen sich dank WPS-Funktion auf Knopfdruck mit einer sicheren WLAN-Verbindung einrichten, die Eingabe langer Codes entfällt dank WPS.
Die vier kabelgebundenen Netzwerkanschlüsse sind allerdings nicht so modern ausgestattet wie der WLAN-Teil des Routers. Maximal 100 Megabit pro Sekunde übertragen die Ports, was zwar für den Alltag eines Netzwerkeinsteigers oft ausreichen mag, aus aktueller Sicher aber dennoch etwas gering erscheint. So würden sich mit Gigabit-LAN Daten bis zu zehnmal schneller im Netzwerk übertragen lassen. Zum Verteilen vom Internet reicht die Leistung allerdings vollkommen aus.
Der Telekom Speedport W303V bietet zursätzlich zwei TAE-Anschlüsse um analoge Telefone direkt mit dem Router zu verbinden. Von Haus aus lässt sich allerdings nur ein Telefon und ein Nebenstellengerät wie ein Anrufbeantworter oder Fax verbinden, erst mit Adaptern lassen sich zusätzliche Telefone anschließen. Im Gegensatz zu AVM-basierten Routern fällt die Konfiguration der VoiP-Möglichkeiten beim Speedport W303V allerdings eher schwach aus.
Störender wirkt sich allerdings die recht bescheidene WLAN-Reichweite aus – für große Wohnungen oder den Betrieb über mehrere Etagen hinweg ist der Router nicht geeignet. Die intern verbaute Antenne bietet nur vergleichsweise wenig Leistung und lässt sich auch nicht austauschen.