Inter Asterisk Exchange Protokoll (IAX)
Das Inter Asterisk Exchange Protokoll (IAX) stammt ursprünglich von Mark Spencer, welcher der softwareseitige Urvater der Entwicklung von Asterisk ist. Dieser war entsprechend für seine entwickelte Telefonie-Software (Asterisk) auf der Suche nach dem passenden Protokoll. Was hat Mark Spencer und die anderen Entwickler jedoch dazu bewegt, nicht die schon vorhandenen (zudem weit verbreiteten) und standardisierten Protokolle, wie H.323 und SIP, zu verwenden?
Wenn man sich den Leistungs- und Funktionsumfang von Asterisk genau ansieht, so kann man feststellen, dass dieser mittels der Protokolle H.323 und SIP nicht standardmäßig abgebildet werden kann. Das heißt, damit die Protokolle H.323 und SIP den Leistungsumfang abbilden können, wäre eine enorme Anpassung des Asterik-Systems nötig gewesen. Es war somit für die Entwickler einfacher ein Protokoll zu erschaffen, welches an Asterisk angepasst wird, als den Funktionsumfang von Asterisk in die starren Gerüste von H.323 und SIP zu integrieren. Zudem sahen die Entwickler mit IAX das Potential ein Protokoll zu schaffen, welches mit einfachen Anpassungen erweitert werden konnte. Somit sollten auch einzelne (User-abhängige) und ganz spezielle Anforderungen mit dem entsprechenden Entwicklungs- und Anpassungsaufwand umsetzbar sein.
Neben dem eben aufgezeigten Anpassungspotential sind mit IAX auch weitere nützliche Aspekte standardmäßig realisiert worden. So wird durch den Einsatz eines geringeren Protokoll-Headers (4 Byte) die Verarbeitungszeit und der Bandbreitenbedarf verringert und IAX somit auch für schmalbandige Anbindungen interessant. Neben der Sprache unterstützt IAX zudem weiteren Multimediaanwendungen (Bild, Video etc.) und kann mittels eingebauter Statistikmonitoren die Verbindungsdaten protokollieren.
Somit stellt IAX nicht nur ein einfach mal so entwickeltes Protokoll dar, sondern wurde speziell für Asterisk durchdacht und mit nützlichen Funktionen und Mechanismen versehen.